Sechs Jahreszeiten im Kakadu National Park im Northern Territory
Bestimmt werden die Jahresezeiten von Himmel, Regen, Flora und Fauna. Die Grundlage für die Unterscheidung der saisonalen Wechsel ist das jahrtausendealte Wissen der „Traditional Owner“ über die lokalen Wettergegebenheiten. Die offiziellen Bezeichnungen der Jahreszeiten sind Kudjewk, Bangkerreng, Yekke, Wurrkeng, Kurrung und Kunumeleng. Und so vielfältig präsentiert sich die Natur in den entsprechenden Monaten:
Kudjewk – Monsun-Saison
Wasser marsch! Von Dezember bis März, 24°C – 34°C
So fühlt sich der echte tropische Sommer an: Gewitter, heftige Regenfälle und Überflutungen. Die Hitze und Feuchtigkeit während Kudjewk sorgt für die „Explosion“ der Tier- und Pflanzenwelt. Das Federgrass wächst über 2m hoch und verleiht den Waldgebieten eine silber-grünliche Färbung. Spaltfußgänse nisten in den Feuchtgebieten, während Warane, Schlangen und Ratten vor großflächigen Überschwemmungen Schutz in Bäumen suchen. Während dieser Jahreszeit sind Eier und gestrandete Tiere für lokale Aboriginal eine gute Nahrungsquelle.
Bangkerreng – Sturm-Saison
Der Wind, der Wind … April, 23°C – 34°C
Bis April haben sich die Regenwolken verzogen und der Himmel ist vorwiegend strahlend blau. Die gewaltigen Wassermassen ziehen sich zurück und die Flüsse werden wieder klar. Fast alle Pflanzen im Kakadu National Park tragen Früchte und die Tiere ziehen ihren Nachwuchs groß. Die ersten Bangkerreng-Tage sind von starken Stürmen geprägt, die das Federgras plätten – passenderweise werden sie „knock ‘em down storms“ genannt.
Yekke – Kältere (aber immer noch feuchte) Saison
Zeit für Neues. Mai bis Mitte Juni, 21°C – 33°C
Zu dieser Zeit ist es relativ kühl und die Luftfeuchtigkeit ist geringer. Früh am Morgen hängt der Nebel niedrig über den Ebenen und die flachen Feuchtgebiete und Billabongs sind von einem Teppich aus Wasserlilien bedeckt. Trockene Winde und Darwins blühende Myrtengewächse (Woollybutt) sind für die lokalen Aboriginal das Zeichen dafür, mit dem Brennen des Waldlands zu beginnen, um das Land „zu reinigen“ und neues Wachstum zu fördern.
Wurrkeng – Kalte Saison
Von wachsamen Greifvögeln und vollgestopften Gänsen. Mitte Juni bis Mitte August, 17°C – 32°C
Jetzt wird es kalt – zumindest für Northern Territory-Verhältnisse. Die Luftfeuchtigkeit ist bei Tagestemperaturen um 30°C und bis zu abgekühlten 17°C in der Nacht niedrig. Während Wurrkeng führen die meisten Bäche kein Wasser mehr und die Feuchtgebiete trocknen schnell aus. Das Bininj/Mungguy-Volk brennt weiterhin stellenweise Waldflächen ab – der Tau löscht die Feuer in der Nacht. Tagsüber fliegen Raubvögel die Feuerlinien ab, da Insekten und kleine Tiere den Flammen entfliehen. Nach wochenlanger Nahrungsversorgung im Überfluss drängen sich die vollgestopften Spaltfußgänse zusammen mit unzähligen Wasservögeln in den schrumpfenden Billabongs.
Kurrung – Trockene Hitze
Jagdzeit Mitte August bis Mitte Oktober, 23°C – 37°C
Kurrung ist vor allem heiß und trocken. Auch wenn immer noch „Gänse-Zeit“ ist, jagen die lokalen Aboriginal Feilenschlangen und Langhalsschildkröten. Meeresschildkröten legen ihre Eier auf den Sandstränden von Field Island und West Alligator Head, wo Warane ab und zu die Nester ausrauben. Weißbauch-Schwalbenstare kommen parallel zu den sich aufbauenden Gewitterwolken an.
Kunumeleng – Zeit vor der Monsun-Sturm-Saison
Mitte Oktober bis Ende Dezember, 24°C – 37°C
Die Zeit vor der Monsun-Saison, Kunumeleng, zeichnet sich vor allem durch heißes Wetter und zunehmende Luftfeuchtigkeit aus – sie kann einige Wochen, aber auch mehrere Monate dauern. Gewitter bilden sich am Nachmittag, die Regenschauer sorgen für die Begrünung des trockenen Landes. Sobald sich die Flüsse wieder füllen, kann säurehaltiges Wasser von den Feuchtgebieten Fische in Billabongs mit niedrigem Sauerstoffgehalt töten. Um zu brüten, ziehen Barramundi von Wasserlöchern zu Flussmündungen. Wasservögel verbreiten sich mit den zunehmenden Wasseroberflächen und dem steigenden Pflanzenwachstum. Kunumeleng war traditionell die Saison, in der die Aboriginal von den Feuchtgebieten ins Stone Country zogen, um sich vor den bevorstehenden Stürmen zu schützen.
Mehr Infos: northernterritory.com/