CapitalRegion: Historisch, pulsierend, natürlich
Gelb und rosa schimmert der 169 Meter hohe, schlanke Obelisk in der Abendsonne. Das Washington Monument ist eines der markantesten Denkmäler der amerikanischen Hauptstadt und als höchstes Bauwerk fast von jeder Stelle aus sichtbar. Bei Tageslicht erscheint er weiß, in der Nacht spiegelt er sich auf der Wasseroberfläche des Reflecting Pools des Lincoln Memorials. Das Monument, zu Ehren des ersten US-Präsidenten George Washington und als Symbol der Unabhängigkeit Amerikas errichtet, steht auf einer Anhöhe im Herzen der National Mall, der etwa 5km langen zentralen Parkanlage mit zahlreichen Gedenkstätten und Museen.
José, Guide bei Unlimited Biking, führt die Teilnehmenden einer abendlichen Radtour zuerst an die Südseite des Weißen Hauses; die Route führt dann zum Washington Memorial auf der Ost-West-Sichtachse zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial. Die Stimmung ist friedvoll, Menschen treffen sich zum Picknick, joggen, spazieren oder genießen einfach die Aussicht auf die außergewöhnlichen Bauten, den Potomac und Anacostia River sowie andere Stadtviertel. „Drüben, die Hochhäuser – das ist Maryland“, sagt José. Weiter geht es zum World War II-, Martin Luther King Jr.- und zum Vietnam Veterans Memorial, zum Korean War Veterans-, Jefferson- und Lincoln Memorial. Unter der fast sechs Meter großen Abraham Lincoln-Statue hielt vor allem Martin Luther King Jr. seine berühmte Rede „I Have a Dream“. Jeder Kilometer beeindruckt mit Architektur und amerikanischer Geschichte.
ZENTRUM DER MACHT
Ein Muss ist der Besuch des Kapitols. Es ist das „Zentrum des Zentrums“ der amerikanischen Macht und Politik. Ab 1793 erbaut, ist es Sitz des US-Kongresses und des -Senats, hier werden Gesetze debattiert und verabschiedet. Imposant ist die Rotunda mit ihrer 55 Meter hohen und 29 Meter breiten, mit Fresken gestalteten Kuppel, den Wandmalereien, Gemälden und Statuen, ebenso die National Statuary Hall Collection.
„Es gibt für jeden Staat der USA zwei Statuen bedeutender amerikanischer Persönlichkeiten“, erklärt Guide Marielle. „Ein Teil davon ist dauerhaft, ein Teil kann getauscht werden.“ So kommt es auch, dass in den vergangenen Jahren zunehmend auch Frauen auf den 100 Sockeln stehen, wie sie erläutert.
Der Eintritt in das White House, Amtssitz des US-Präsidenten, ist leider nicht jedem gestattet. Als gute und informative Alternative bietet sich das „People’s House“ an: Die BesucherInnen erfahren hier an interaktiven Stationen, welche Präsidenten(-Familien) im Weißen Haus wohnten, wer hier arbeitet(e), oder darf sich sogar selbst den „Platz“ des/der PräsidentIn einnehmen.
Neben Regierungsgebäuden und Denkmälern weist die Hauptstadt ganz viel Lebensqualität auf – mit Parks, Sportstadien, Kultureinrichtungen und lebhaften Wohnvierteln, ob Dupont Circle, Adams Morgan, Capitol Hill oder The Wharf, einem neu entwickelten Viertel neben dem alten Fischmarkt und Bootsanlegestellen an der Southwest Waterfront.
Historisch, 1751 noch als eigene Stadt gegründet, ist Georgetown: Die Einkaufsstraßen mit Restaurants und Cafés, die Georgetown University und vor allem historische Villen aus dem 18. und 19. Jahrhundert verleihen dem Ort europäisches Flair. „Jede Straße, jeder Block kann eine Geschichte erzählen“, sagt Christine, Guide von DC Design Tours.
Mit Maryland – und Virginia – teilt Washington D.C. viel Geschichte. Viele Präsidenten kamen aus den zwei Bundesstaaten, sie waren Schauplätze im Unabhängigkeitskrieg sowie Civil War und sind wirtschaftlich stark verbunden. Sie bieten rund um D.C. traumhafte Natur aus Wäldern und Hügeln der Blue Ridge Mountains, der Atlantikküste mit den Buchten und Stränden, Farmland und zahlreiche Outdoor-Aktivitäten.
STRANDFLAIR UND MURAL VIBE
Nach Virginia Beach an der Chesapeake Bay in Virginia sind es etwa vier Auto-Stunden. Dort erwarten Reisende Sandstrände, Sümpfe und Wälder. Beliebt bei Joggern, Radfahrern und Spaziergängern ist die 5km lange Strandpromenade mit Hotels und Lokalen sowie der Neptun- Statue. Ob Surfen, Stand-up-Paddeln, Fischen oder Delfinbeobachtungen – z. B. mit dem Kayak, Aktivitäten im und am Wasser werden zuhauf angeboten.
Idyllisch ist auch der Strand von Sandbridge mit seinen Dünen und hübschen „Beachhouses“, die zum längeren Bleiben einladen. Das Meer und die Farmen versorgen Lokale, Farm to table-Restaurants, Sterneküche sowie Brauerei und Brennereien hervorragend.
Kunst und Kultur erleben die Besucher im ViBe Creative District. Seit 2015 hat sich hier ein „kreatives Ökosystem“, das durch eine Non Profit Organisation geregelt wird, entwickelt, wie Kate Pittman, Executive Director von ViBe erklärt. Etwa 65 Geschäfte und Werkstätten, ob Schildermalerei, KeramikstudioTaschenproduktion, Kaffeerösterei, Destillerie, Restaurants oder Galerien, befinden sich mittlerweile in dem Stadtgebiet, zudem sind etwa 400 Murals und kleinere Wandmalereien zu bestaunen. „Das war früher eine gefährliche Gegend und heruntergekommen, heute ist ein toller Ort für einen Besuch“, sagt Kate.
KUNSTVOLL UND KULINARISCH
Ein völliger Kontrast dazu ist das charmante Frederick in Maryland, etwa eine Autostunde nordwestlich von D.C. Der Staat war eine der ersten Kolonien in Amerika mit vielen historischen Orten und üppiger Natur aus Wäldern, Bergen und Küste sowie den berühmten überdachten Brücken. In der Innenstadt von Frederick reihen sich hübsche renovierte historische bzw. viktorianische Häuser entlang der Straßen mit vielen kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés. Einladend ist auch der Kanal des Carroll Creek. Brauereien und Destillerien sind ebenso präsent, wie auch die nahe Weinregion.
Einen hochinteressanten und anschaulichen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Medizin gibt das Museum of Civil War Medicine. Und die Kunstszene zeigt sich auch kreativ: mit regelmäßigen Art Walks, Galerien, Museen und diversen Veranstaltungen. Wer seine Augen offen hält, dem fallen auch die interessanten Murals auf der einen oder anderen Wand auf.
INFORMATIONEN
Allgemeine Infos
Capital Region USA: www.capitalregionusa.de
Destination DC: washington.org
Virginia Tourism Corporation: virginia.org Visit Frederick: fredco-md.net Maryland Office of Tourism Development: visitmaryland.org
ANREISE
Air Canada ab Wien mit Zwischenstopp und bequemer Einreise in die USA bereits in Toronto (YYZ); Weiterflug nach Washington National Airport, Arlington (Virginia); www.aircanada.com
Austrian Airlines fliegt nonstop von Wien nach Washington D.C. (Washington Dulles Int. Airport)
Hotels
Cambria Hotel Washington D.C. Capitol Riverfront: modernes, schönes Hotel, Dachterrasse, Restaurant
The Cavalier Virginia Beach, Autograph Collection: historisches, schönes und luxuriöses Hotel, 200 Meter zum Strand, Restaurant, Bars, Pool etc.
Courtyard by Marriott Frederick: außerhalb der Stadt, aber ideal für Ausflüge gelegen
Hilton Arlington National Landing: modernes Hotel, gratis Shuttle zum Airport (10 Minuten)
Washington, D.C.
Restauranttipps:
Gatsby Restaurant
Mi Vida im District Wharf
Brasserie Liberte in Georgetown
Things to do:
U.S. Capitol - Visitor Center, www.visitthecapitol.gov/visit
The People's House: A Whitehouse Experience, www.thepeopleshouse.org
Moonlight Bike Tour with Unlimited Biking, unlimitedbiking.com
Historic Georgetown Walking Tour mit DC Design Tours, dcdesigntours.com
Museen (Auswahl):
National Museum of African American History & Culture
National Museum of Asian Art
Hirshhorn Museum and Sculpture Garden
National Museum of American History
Smithsonian National Museum of Natural History
National Museum of the American Indian
Spy Museum
Virginia Beach
Restauranttipps:
Bay Local Eatery
Orion’s Roof im Marriott Virginia Beach Oceanfront Resort
Waterman's Surfside Grille
Things to do:
Kayaking in der Chesapeake Bay/First Landing State Park
ViBe Creative District Tour, vibecreativedistrict.org
Virginia Beach Boardwalk / Boardwalk scavenger hunt, www.scavengerhunt.com
Sandbridge Beach mit Strandhäusern
Hunt Club Farm, www.huntclubfarm.com
Maryland, Frederick
Restaurants und Bars:
Bentztown
Carriage House Inn
Hootch and Banter
Silver Diner
Black Hog BBQ
Isabella's Taverna & Tapas Bar
McClintock Distilling
Things to do:
Cunningham Falls State Park, Wanderung (z. B. mit State Park Ranger)
Museum of the Iron Worker and Catoctin Furnace, catoctinfurnace.org
Basilica Of The National Shrine of St. Elizabeth Ann Seton, setonshrine.org
Roddy Road Covered Bridge, www.mdcoveredbridges.com
Catoctin Mountain Orchard, www.catoctinmountainorchard.com
Monocacy National Battlefield, www.nps.gov/mono/index.htm
National Museum of Civil War Medicine, www.civilwarmed.org
Die Autorin Christiane Reitshammer war auf Einladung von Visit USA Committee Austria und Capital Region sowie mit freundlicher Unterstützung von Air Canada in Washington, D.C., Virginia Beach und Frederick.
