Griechenland: Milos' Strände, Sifnos' Städte

Jede Insel hat ihren eigenen Charakter. Wer sich nicht auf ein einziges Eiland festlegen will, ist mit Inselhüpfen in Griechenland gut beraten. Paros beispielsweise ist ein perfekter Ausgangspunkt für die Kykladen. Ein Lokalaugenschein.

"Das Besondere an Milos, der Insel in Schmetterlingsform, ist, dass man viel unternehmen kann, mehr als auf anderen Inseln“, erzählt Andrea Springer, Geschäftsführerin von Springer Reisen.  Der Spezialist für feine, griechische Destinationen, fliegt im Sommer mit AvantiAir ab Graz und Klagenfurt direkt nach Paros. 

Auf Milos ist der Tourismus zwar auch schon gut entwickelt, allerdings in einer sehr entspannten Art: kleine Privathotels, Appartements oder auch schicke Boutique-Hotels. Bettenburgen sucht man vergeblich. Die Insel lebt traditionell vom Bergbau, Betonit, Perlit und Puzzolan. So muss man auf den schmalen Straßen immer auch mit mächtigen LKWs rechnen. Der Idylle tut das aber keinen Abbruch. Eines der typischen Postkartenmotive von Milos ist Klima mit seinen bunten Fischerhäusern. Früher wurden im Winter die Fischerboote in einer Garage im Erdgeschoß unter der Wohnung geparkt, heute werden die Unterkünfte an BesucherInnen vermietet. 

DIE INSEL DER VENUS 

Eindrucksvoll lässt sich der Sonne beim Untergehen auch vom „Marmara“, dem Platz vor der Kirche Panagia Korfiatissa in Plaka, zuschauen. Genau genommen versinkt sie jedoch gar nicht im Meer, denn der Peloponnes drängt sich dazwischen. Ein Bummel durch die verwinkelten Gassen führt vorbei an typisch kykladischen Häusern, originellen Geschäften und entspannten Tavernen. Abends geht es hier rund, ähnlich wie in Adamas. Das bekannteste Kulturgut der Insel ist die „Venus von Milo“, eine der berühmtesten Skulpturen der hellenistischen Kunst. Die Statue der schönen Göttin Aphrodite, so ihr griechischer Name, wurde Ende des 2. Jh. v. Chr. erschaffen. Heute steht die zwei Meter hohe Statue, die vor langer Zeit ihre Arme verloren hat, im Pariser Louvre. 

EIN STRAND FÜR JEDEN GESCHMACK

Schöne Strände gibt es in Milos zuhauf – mehr als 70 stehen zur Wahl. Einzigartig ist Sarakiniko, eine Mondlandschaft aus Vulkangestein: bizarre Steinformationen in strahlendem Weiß, umgeben von türkis-klarem Wasser, dazu der tiefblaue Himmel. Kein Wunder, dass so viel natürliche Schönheit BesucherInnen in Mengen anlockt. Es geht aber auch ruhiger. In Firiplaka, Agia Kiriaki oder in Paleochri, wo gleich zwei hübsche Tavernen direkt am Strand mit griechischen Köstlichkeiten aufwarten. Abenteuerlich ist der Zugang zum Tsigrado-Strand, der nur mithilfe eines Seils und einer Leiter erreichbar ist. Oder man nähert sich vom Meer. 

Nur per Boot erreichbar ist Kleftikó, eine weitere, traumhafte Bucht mit glasklarem Wasser, Höhlen und schroffen Felsen. Kapitän Thanos, ein junger Mann aus Athen mit einer Augenfarbe wie das Meer, steuert sein Boot sicher unter Felsbögen hindurch und bringt uns zu den schönsten, menschenleeren Stränden. 

FÜR FORTGESCHRITTENE: SIFNOS 

Die Überfahrt von Milos nach Sifnos dauert je nach Fähre zwischen 40 Minuten und zwei Stunden – und schon ist man in einer anderen Welt. Sifnos, noch sehr ursprünglich, gilt als die Insel der Töpfer und punktet mit ruhigen Stränden, viel Natur und einer ausgezeichneten Kulinarik. Dank Gold- und Silberminen war Sifnos früher eine sehr reiche Insel; wohlhabende Händler errichteten hier ihre Herrenhäuser, die heute noch in Artemonas zu bewundern sind. 

Ein rund 200km langes Wanderweg-Netz führt über Hügel, vorbei an Trockensteinmauern und verbindet abgelegene Dörfer. Einen kleinen Vorgeschmack liefert ein ca. 30-minütiger Spaziergang von Faros, an drei herrlich ruhigen Buchten mit Schatten-spendenden Tamarisken vorbei, zum Kloster Chryssopigi. Der Schutzpatron der Insel wird jedes Jahr 40 Tage nach dem orthodoxen Osterfest mit großen Feierlichkeiten geehrt. Auch Sifnos hat einige prächtige Strände. Dennoch heißt es: „Wenn Sifnos die Strände von Milos hätte, würde Mykonos weinen“, fasst Griechenland-Kennerin Andrea Springer lachend zusammen. 

230 KIRCHEN UND KLÖSTER 

Weiß mit charakteristischer, blauer Kuppel – Kirchen und Kapellen sieht man auf der nur 77km² kleinen Insel überall. „Sifnos verfügt über mehr als 230 Kirchen und Klöster“, erzählt uns Ioannis Rafalias. Im Hauptberuf arbeitet er für die Griechische Zentrale für Tourismus in Wien. Mit dem „Nissos Suites“ in Apolonia haben er und seine Frau Michaela Gruber ein liebevoll designtes Boutique-Hotel mit acht Zimmern geschaffen. Swimmingpools gibt es im ganzen Ort nicht, da sie im Umkreis von 100m zu einer Kirche nicht angelegt werden dürfen. 

Als eines der Wahrzeichen der Insel gilt die Kirche der Sieben Märtyrer, am Fuße des Burghügels von Kastro auf einer felsigen Landzunge. Die Siedlung war laut Herodot seit 500 v. Chr. bewohnt. Heute sind in den mehrstöckigen Häusern noch antike Säulen zu sehen, die für den Bau verwendet wurden. Schmale, gepflasterte Gassen führen schneckenhausförmig den Hügel hinauf bis zur Burg. Sicher einer der atmosphärischsten Orte der Insel. In den Bars und Restaurants kann es bei Sonnenuntergang schon mal eng werden.

KYKLADISCHE GASTRONOMIE 

Jedes Jahr Mitte September findet in Artemonas das Festival der Kykladischen Gastronomie, Nikolaos Tselementes, statt. Auf dem Hauptplatz präsentieren drei Abende lang BewohnerInnen der Kykladen und anderer Regionen Griechenlands ihre traditionellen Spezialitäten an kleinen Marktständen. In der „Küche von Tselementes“ können Gäste der Zubereitung der Speisen folgen, bevor sie sie verkosten. Benannt ist die Veranstaltung nach dem berühmten, sifnotischen Koch und Kochbuchautor aus dem frühen 20. Jahrhundert. „Tselemente“ wird bis heute als Synonym für „Kochbuch“ verwendet.

 

Milos, Adamas — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Adamas — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Kleftiko — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Kleftiko — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Klima — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Klima — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Plaka — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Plaka — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Sarakiniko — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Sarakiniko — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Apollonia Nissos — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Apollonia Nissos — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Artemonas — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Artemonas — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Faro-Chryssopigi — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Faro-Chryssopigi — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Faro-Chryssopigi — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Faro-Chryssopigi — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Faro-Chryssopigi — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Faro-Chryssopigi — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Faro-Chryssopigi — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Faro-Chryssopigi — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Kastro — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Kastro — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Kastro — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Kastro — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Kleftiko — Foto: Elo Resch-Pilcik
Milos, Kleftiko — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Kastro — Foto: Elo Resch-Pilcik
Sifnos, Kastro — Foto: Elo Resch-Pilcik

KONTRASTPROGRAMM IN PAROS 

Touristisch längst etabliert ist Paros. Stylisch und quirlig geht es – Tag und Nacht – in Parikia oder Naoussa zu. Dennoch finden sich auch hier ruhige Ecken mit prächtiger Aussicht. „Was ich an Griechenland so mag, ist der freie Blick und das Gefühl von Freiheit“, fasst Andrea Springer eine Gemeinsamkeit der so unterschiedlichen Kykladen-Inseln zusammen. 

INFO 

Anreise nach Paros: Direkt ab GRZ und KLU mit AvantiAir, jeweils von 25.05.– 28.09.2024, Rückflug via Athen (Tankstopp) 
Ab Wien über Santorin mit Austrian (erste Nacht auf Santorin) 
Ab Wien über Athen mit Austrian / Sky express 
Ab Wien über Athen mit Aegean/Olympic P

Mehr Infos im Reisebüro und auf www.springerreisen.at

Die Reise erfolgte auf Einladung von Springer Reisen.