UNESCO x 12 in Tschechien
Die bekanntesten und größten tschechischen Kultur- und Baudenkmäler mit dem Gütesiegel der UNESCO sind die historischen Kerne der Städte Prag, Český Krumlov (Krumau), Kutná Hora (Kuttenberg) und Telč (Teltsch). Prag bezaubert mit der Burg und dem St.-Veits-Dom, der Altstadt mit dem Altstädter Ring und dem ehemaligen jüdischen Viertel mit einer Reihe von Synagogen. Ein einzigartiges Flair strahlen auch die verwinkelten Gassen von Český Krumlov (Krumau) mit der Burg-und Schlossanlage aus, die auch ein seltenes Barocktheater birgt.
In Kutná Hora (Kuttenberg) laden sowohl der historische Stadtkern mit dem gotischen Dom der heiligen Barbara, als auch die St.-Marien-Kathedrale im Stadtteil Sedlec zum Kennenlernen ein. Ein Renaissancejuwel unter den tschechischen Städten ist Telč (Teltsch), eine einzigartige komplett erhaltene mittelalterliche Stadt mit Wasserbefestigung, Schloss und Marktplatz, den malerische Häuser mit Renaissance- und Barockgiebeln säumen.
Knapp 100km südöstlich von Kutná Hora liegt die Stadt Žďár nad Sázavou (Saar an der Sazau), oberhalb der sich auf dem Hügel Zelená Hora (Grünberg) die Wallfahrtskirche St. Johann von Nepomuk erhebt. Sie wurde auf Anregung des Abtes des dortigen Zisterzienserklosters zu Anfang des 18. Jahrhunderts vom Architekten Johann Blasius Santini-Aichl im originellen Stil des gotisierenden Barocks (auch Barockgotik genannt) erbaut.
Auf dem Lande
In Südmähren lassen sich die Kulturlandschaft Lednice-Valtice, die als die größte künstlich geschaffene Landschaft in Europa gilt, entdecken. Die barocke und neugotische Architektur der beiden Schlösser harmoniert mit kleineren Bauten im romantischen Geist und ausgedehnten Wäldern und Parks. Holašovice wiederum ist ein traditionelles Dorf mit mehreren Dutzend Häusern aus dem 18. bis 19. Jahrhundert im originellen Stil des südböhmischen Bauernbarocks.
Jüdische Sehenswürdigkeiten
Ein Ensemble von Architekturdenkmälern in Třebíč umfasst die romanisch-gotische St.-Prokop-Basilika und das jüdische Viertel Zámostí, das nach Jerusalem das einzige jüdische Denkmal ist, das selbstständig in der UNESCO-Liste eingetragen ist. Beide Sehenswürdigkeiten illustrieren das langfristige friedliche Zusammenleben zweier Kulturen in einer kleinen mährischen Stadt. Es sind hier mehr als hundert Häuser erhalten, darunter zwei Synagogen und das ehemalige Rathaus. Zum Besuch laden mehrere Museen und Galerien sowie auch der jüdische Friedhof ein, der zu den größten und am besten erhaltenen Friedhöfen in Tschechien gehört.
Renaissance und Barock
Weitere ungewöhnliche Orte mit dem Statut eines UNESCO-Denkmals sind das Renaissanceschloss in Litomyšl (Leitomischl) mit seinem einzigartigen Sgraffiti-Schmuck der Fassaden und Giebel sowie das erzbischöfliche Schloss mit seinen Gärten in Kroměříž (Kremsier). Der Garten unterhalb des Schlosses schließt unmittelbar an das Schlossareal an. Etwas abseits liegt der Renaissance-Blumengarten mit Labyrinth, Pavillons, Wasserbecken, Springbrunnen, Gewächshaus, Kolonnade und endlosen grünen Wänden genau zugeschnittener Bäume und Sträucher. Eines der kleinsten UNESCO-Denkmäler ist die barocke Dreifaltigkeitssäule im Zentrum von Olomouc (Olmütz), allerdings nur, was den Grundriss betrifft. Die 35m hohe Säule stellt nämlich die größte Gruppierung barocker Statuen in einer Skulptur in Mitteleuropa dar.
Wunder in Brünn
Außergewöhnlich ist auch dieVilla Tugendhat in Brünn, das bedeutendste europäische Bauwerk des Architekten Ludwig Mies van der Rohe und zugleich das einzige Baudenkmal der Moderne in Tschechien, das in der UNESCO-Welterbeliste eingetragen ist. Sie wurde in den Jahren 1929-1930 für die Eheleute Tugendhat errichtet. Die Villa Tugendhat gehört zu den vier Villen der Welt, welche die moderne Architektur grundlegend beeinflusst haben. Weitere Infos: www.czechtourism.com