Peru: Wo sich Brillenbär und Kondor gute Nacht sagen

Die legendäre Vielfalt von Peru bezieht sich nicht nur auf Natur, Kultur und Gastronomie. Auch Flora und Fauna machen da keinen Unterschied, immerhin zählt Peru zu den Ländern mit der größten Biodiversität der Erde. 80% aller Tier- und Pflanzenarten konzentrieren sich auf nur 17 Länder, und Peru ist unter den Top 3. In Peru finden sich 84 von 117 bekannten Lebensräumen. Dort sind über 1.800 Vogelarten beheimatet, von denen 120 sogar endemisch sind. Jede fünfte weltweit bekannte Schmetterlingsart kommt in Peru vor. Auch leben in dem südamerikanischen Land über 380 Amphibien-, mehr als 390 Reptilien- sowie rund 500 Säugetierarten. Unter all diesen Tieren finden sich einige besonders exotische Gesellen.

Der Brillenbär

Von Angesicht zu Angesicht mit Paddington Paddington, den Bären aus dem beliebten Kinderfilm, gibt es wirklich! Und zwar in den tropischen Anden Südamerikas, zum Beispiel rund um die Inkazitadelle Machupicchu. Der Brillenbär wird auch Andenbär genannt, kann bis zu 170kg schwer werden und ist die einzige in Südamerika vorkommende Bärenart. Darüber hinaus ist er der einzige überlebende Vertreter der Kurzschnauzenbären. Sein Markenzeichen ist die gelblichweiße Binde, die sich von der Stirn bis zu den Wangen zieht. Wer „Paddington“ treffen möchte, muss viel Glück haben, denn er ist überwiegend im Morgengrauen, nachts oder in der Dämmerung im Hochregenwald unterwegs. Und der Brillenbär spielt nicht nur auf modernen Leinwänden eine Rolle, sondern auch in der andinen Kosmovision: Da gilt er als Vermittler zwischen der Welt der Lebenden und der Toten.

Der Andenkondor – König der Lüfte

Für die indigenen Einwohner Südamerikas galt der Kondor einst als Bote der Götter. Heute sind die majestätischen Vögel vom Aussterben bedroht und stehen unter Artenschutz. Ein Kondor lässt sich mit einer imposanten Länge von bis zu 1,10m und einer Spannweite von bis zu 3,20m auf den ersten Blick erkennen. Wissenswert: Während männliche Tiere graue Augen haben, sind die Augen der weiblichen Kondore rot gefärbt. Der bevorzugte Lebensraum der imposanten Vögel sind die Hochanden auf über 3.500m. Im Colcatal in der Umgebung von Arequipa bietet das Cruz del Condor, das Kreuz des Kondors, die beste Möglichkeit, Kondore in ihrem natürlichen Habitat zu sehen. Von diesem Aussichtspunkt, der auf halber Strecke zwischen Chivay und Cabanaconde liegt, kann man die riesigen Tiere auf schwindelnden Höhen von bis zu 5.000m zwischen den Felswänden der Schlucht umhersegeln sehen.

Das Vikuña - Symbol des natürlichen Reichtums Perus

Die vier Andenkamelarten Lama, Alpaka, Guanako und Vikuña sind nicht nur wichtige Helfer der Andenbewohner, sondern auch eines der beliebtesten Motive der Region. Das zierliche Vikuña ist dabei die kleinste der vier Tierarten und vom Aussterben bedroht. In Peru, wo das wunderschöne und zierliche Tier als Symbol für den natürlichen Reichtum des Landes gilt, gibt es das größte Vorkommen an Vikuñas in Südamerika, hauptsächlich in Hochandengebieten wie Ancash, Arequipa, Cusco oder Puno auf über 3.200m. So beherbergt beispielsweise das Nationalreservat Pampa Galeras Bárbara D'Achille insgesamt 6.000 der scheuen Tiere. Ihre dichten feinen Wollfasern zählen zu den edelsten der Welt, der Preis kann sich auf bis zu 400 EUR pro Kilogramm belaufen.

Der Andenfelsenhahn – Nationalvogel von Peru

Dieser südamerikanische Schreivogel, auch Andenklippenvogel oder Roter Felsenhahn genannt, ist der Nationalvogel von Peru und lebt in tropischen und subtropischen Höhenlagen der Anden. In Peru ist er beispielsweise im Manu Nationalpark in Cusco, Madre de Dios beheimatet. Sein auffälligstes Merkmal ist der bogenförmige Federkamm, der vom Hinterkopf bis zum Schnabel reicht und den Schnabel beinahe verdeckt. Der Felsenhahn trifft sich gerne in einer großen Gruppe von etwa 50 Männchen zu einem wunderschönen Balztanz.

Das Tumbes-Krokodil – das einzige Krokodil in Peru

Das Tumbes- oder Spitzkrokodil ist der einzige Vertreter seiner Art in Peru. Das olivgrüne Tier mit seinem schmalen Kopf und der namensgebenden spitzen Schnauze lebt vornehmlich in den Mündungen großer Flüsse in Küstengebieten, Mangroven und Lagunen an der Küstenregion in Nordperu. Die weiblichen Tiere legen 30 bis 60 Eier auf einmal in bis zu 1,5m tiefe Nester. Besonders ist auch, dass das Tumbes-Krokodil dank eines schützenden Augenlids unter Wasser sehen kann.

Die Anakonda – Riesenschlange aus dem Wasser

Die legendäre Riesenschlage ist unter anderem im peruanischen Amazonas-Regenwald zuhause. Mit einer Länge von bis zu 9m kann die Anakonda so lang wie ein Bus werden. Und auch sonst ist die Würgeschlange ein lebender Superlativ, mit einem Gewicht von rund 250kg handelt es sich nicht nur um die größte, sondern auch die längste Schlangenart der Welt. So ist es der in größeren Gewässern aller Art lebenden Schlage ein Leichtes, ihre zum Teil sehr große Beute zu erwürgen und im Ganzen zu verschlingen.

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