Paris: Vier spannende Neueröffnungen im Frühsommer

Bourse du Commerce - Sammlung Pinault

Seit Ende Mai zieht es mit der nach dem französischen Geschäftsmann und Multimilliardär benannten Sammlung Pinault LiebhaberInnen zeitgenössischer Kunst in die Bourse de Commerce, die ehemalige Handelsbörse im Viertel Les Halles in Paris.

François Pinault, Mäzen und begeisterte Sammler zeitgenössischer Kunst (er besitzt mehr als 5.000 Werke aus dem 20. und 21. Jhd.), erweitert mit der Eröffnung dieses prestigeträchtigen Ortes sein Netzwerk permanenter Museen. Das Ausstellungszentrum wird in Zusammenarbeit mit den anderen Museen der Sammlung Pinault – dem Palazzo Grassi, der Punta della Dogana und dem Teatrino in Venedig – einen zentralen Platz in der ursprünglichen Präsentationsgestaltung der Werke einnehmen.

Zuständig für die Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist der Architekt Tadao Ando, der bereits für den Umbau der venezianischen Gebäude seiner Sammlungen federzeichnend war. Charakteristisch für die Bourse de Commerce sind die große Medicisäule an der Außenfassade (16. Jhd.) sowie die Glas- und Metallkuppel, inkl. einer Panoramafreske an der Innenwand der Kuppel auf 1.400 m2, 10m hoch und 140m lang, aus dem 19. Jhd., welche nun bald von den Besuchern (wieder-)entdeckt werden kann. www.pinaultcollection.com

Hôtel de la Marine

Ein Streifzug durch die Geschichte der französischen Lebensart im 18. Jahrhundert, zur Zeit des Sonnenkönigs und der Französischen Revolution – das verspricht ein Besuch des Hôtel de la Marine, welches mit 12. Juni zum ersten Mal seit mehr als 200 Jahren seine Pforten für die Öffentlichkeit öffnete.

Die Besucher können auf zwei Rundgängen die Geschichte nachverfolgen. Der erste führt durch die Salons bis hin zur Loggia mit Blick auf den Place de la Concorde, der zweite bringt sie in die Zimmer des ehemaligen Verwalters und zu temporären Ausstellungen. Letztere können aber auch separat besucht werden. Die angebotenen Rundgänge und Aktivitäten, die sich neuester Techniken zur digitalen Mediennutzung, darunter insbesondere einem Tool für individuelle Besichtigungen namens „Confident“ bedienen, machen ihn zu einem Referenzort für die französische Kultur.

Das Hôtel de la Marine wird gleichermaßen ein Ort der Besichtigung, ein Ort zum Verweilen und ein Durchgangsort sein: Buchhandlung, Geschäfte, Restaurant, Café und verschiedene Dienstleistungsbereiche haben zum Ziel, sowohl die Erwartungen der Touristen als auch der Pariser Bevölkerung zu erfüllen. Die im Zentrum des Bauwerks liegende Galerie Al Thani präsentiert ihre erste Ausstellung, die der außergewöhnlichen Sammlung gewidmet ist, auf einer 400 m2 großen Ausstellungsfläche. www.hotel-de-la-marine.paris/en/

Kaufhaus La Samaritaine

Am 23. Juni 2021 kehrt eine Legende zurück in die Stadt: Das ehemals größte Pariser Grand Magasin La Samaritaine eröffnet 16 Jahre nach seiner Schließung wieder. Neben seiner historischen Funktion als Kaufhaus entsteht auch ein neues Luxushotel der LVMH-Gruppe, das Cheval Blanc Paris, und ein Gourmetrestaurant. www.lvmh.com/houses/other-activities/samaritaine/

Pernod Ricard Stiftung

Am Weltsitz der gleichnamigen Gruppe fungiert die Pernod Ricard Stiftung zur Förderung der jungen zeitgenössischen französischen Szene als neuer Treffpunkt für KunstliebhaberInnen mitten im Herzen von Paris. Seit 19. Mai kann die von Bertrand Dezoteux gestaltete Gruppenausstellung Le Juste Prix (der gerechte Preis) besucht werden. www.fondation-pernod-ricard.com