Jordanien und seine reiche Museumslandschaft

In den weltbekannten Stätten wie etwa der lange verschollenen Nabatäerstadt Petra oder der gut erhaltenen antiken Römerstadt Jerash sind sogar die Steine selbst die Zeitzeugen. Dazu kommen alte Kreuzfahrerburgen wie Kerak oder Kirchen und andere Stätten, die an christliche Orte und Ereignisse erinnern, zum Beispiel der Berg Nebo, von dem aus Moses das Gelobte Land erblickte. An all diesen geschichtsträchtigen und kulturhistorisch wichtigen Orten finden sich auch interessante Museen.

Den Petra Museum

Eines der neuesten Museen gehört zur größten Attraktion Jordaniens: das Petra Museum. Seit 2019 steht das moderne Gebäude des japanischen Architekturbüros Yamashita Sekkei vor dem Eingang zur Felsenstadt. Der flache Wassergraben rund um den schlichten Bau ist inspiriert von dem fortschrittlichen Wassersystem der alten Nabatäer für ihre Stadt. Wie genau dies funktionierte, wird in den fünf Museumssälen ebenso erklärt wie die Lebensweise und Zivilisation der Einwohner und die Arbeit der archäologischen Ausgrabungsteams.

Jordan Museum

Die wichtigsten archäologischen Fundstücke Jordaniens sind in der Hauptstadt Amman zu besichtigen. Im Nationalmuseum, dem „Jordan Museum“, wird die 1,5 Millionen Jahre alte Geschichte des Landes erzählt – von der Altsteinzeit über die verschiedenen Epochen der Griechen, Römer und Osmanen, die sich hier niedergelassen hatten, über das Leben der Beduinen bis hin zur Gründung des Königreichs und der Gegenwart. Zu den wertvollsten Stücken der Sammlung zählen die rund 9.700 Jahre alten „Ain Ghazal“-Statuen, die ältesten menschlichen Statuen der Welt.

National Gallery of Fine Arts

Jordanien kann auch modern: Das führende Kunstmuseum des Landes ist die „National Gallery of Fine Arts“ in Amman, gegründet 1980 von der Royal Society of Fine Arts. Die Sammlung umfasst über 2.800 Arbeiten der modernen und zeitgenössischen Kunst, darunter Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen, Keramiken, Videokunst, Installationen, Grafiken und Fotografien von Künstlern aus der arabischen Welt sowie aus Asien, Afrika, Europa, Lateinamerika und Australien.

Children’s Museum

Ebenfalls in Amman befindet sich Jordaniens erstes interaktives Kindermuseum. Hier können sich junge Jordanienbesucher im Kunstatelier selbst verwirklichen, durch den menschlichen Verdauungstrakt spazieren, die Tierwelt Jordaniens kennenlernen, ein Auto zusammenbauen oder die Natur im Geheimen Garten erkunden.

Museum of Parliamentary Life

Das „Museum of Parliamentary Life“ ist eines der ersten seiner Art. Untergebracht ist es im Gebäude des ersten Parlaments, in dem in den frühen 1940er-Jahren die Sitzungen des jordanischen Legislativrats und bis 1978 die Nationalversammlung abgehalten wurden. Hier erklärte König Abdullah I. bin al-Hussein am 25. Mai 1946 die Unabhängigkeit des Haschemitischen Königreichs Jordanien.

Royal Automobile Museum

Ebenfalls königlich geht es im „Royal Automobile Museum“ zu, dem ersten Automobilmuseum der Arabischen Halbinsel. Zu sehen sind 80 Autos und Motorräder des verstorbenen Königs Hussein, einige aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.

Hijazi Railway Museum

Im „Hijazi Railway Museum“ wird die Geschichte der Hidschas-Schmalspurbahn aufgearbeitet, die Damaskus und Medina verbindet. Sie wurde 1908 eröffnet und fuhr bis zum Großen Arabischen Aufstand 1916 im Ersten Weltkrieg. Touristen können heute am Rande der Wüstenlandschaft Wadi Rum noch ein Teilstück der Bahnstrecke befahren und dabei erleben, wie die arabischen Freiheitskämpfer die osmanischen Besatzer angriffen. Insgesamt hat die jordanische Museumslandschaft 31 Museen zu bieten, zu denen unter anderem auch bekannte Archäologiemuseen gehören, wie jene in Jerash, Amman, Madaba, As Salt, Al Karak, Ajlun und Umm Qays. Es gibt aber auch Museen zur jordanischen Folklore, Währung, Militärgeschichte, zum Kunstgewerbe oder zu traditionellen Gewändern.

Mehr zu Jordanien: visitjordan.com/

Mehr Infos zu den Museen: www.jordanmuseums.com/en/Museum