Entschleunigt reisen: Die "sanfte" Seite von Italien
Sanfter Tourismus – nachhaltig und im Einklang mit der Natur – liegt im Trend und Italien hat dafür einiges zu bieten: In 25 Nationalparks und vielen regionalen Naturschutzgebieten finden sich unzählige Wander-, Trekking- und Mountainbike-Routen. Viele der schönsten Strecken liegen außerhalb der klassischen Touristenpfade und sind eine Einladung für all jene, die Outdoor-Aktivitäten lieben, Gefallen an der lokalen Tier- und Pflanzenwelt finden und ihren Urlaub insgesamt ruhiger angehen wollen.
DIE SCHÖNSTEN DÖRFER ITALIENS
Auf der Suche nach dem Ursprünglichen finden sich in ganz Italien Orte, die in ihrer Schönheit und geschichtlichen Relevanz mit den berühmten Hotspots des Landes mithalten können. Viele von ihnen zählen zu Vereinigungen wie den „Borghi più belli d’Italia“, „Bandiere Arancione“ oder „Borghi Autentici“, welche sich der Förderung eines nachhaltigen Qualitätstourismus verschrieben haben. So zum Beispiel Sterzing, die nördlichste Stadt Italiens, die mit ihren bunten Fassaden zum Flanieren mit Mittelalterflair einlädt. Oder der „runde“ Ort Locorotondo, der seinen Namen der kreisförmigen Struktur verdankt und mit seinen weißen Häusern fasziniert. Vernazza hingegen ist für seinen eindrucksvollen Blick auf Meer und Felsen bekannt. Und eine herrliche Aussicht auf Olivenhaine sowie sehenswerte Kirchen, Türme und Palazzi bietet das an den Hängen des Monte Serano liegende Trevi. Aber auch Brisighella mit seinen drei imposanten Kreidefelsen, der Wallfahrtskirche, der Festung und dem Uhrturm ist immer eine Reise wert.
VERTRÄUMT - MIT BLICK AUS DEM ZUGFENSTER
Die italienischen Regionen lassen sich aber auch mit historischen Zügen und Dampfloks erkunden: Die Fondazione Ferrovie dello Stato betreibt zehn touristische Strecken von insgesamt 600 Kilometern Länge, die durch landschaftlich reizvolle Gebiete führen. Der Sebino Express ist von Mailand bis zum Iseosee unterwegs – vorbei an den grünen Landschaften des Flusses Oglio und den weiten Hügeln des Val Camonica. In den Abruzzen wartet eine Abenteuerfahrt mit der Ferrovia dei Parchi, die bereits seit 1897 über die Bahnstrecke zwischen Sulmona und Carpinone führt und dabei die teilweise schneebedeckten Höhenwege der malerischen Majella- und Abruzzen-Nationalparks passiert. Und der Treno Natura bewegt sich gemächlich durch die anmutige Landschaft des UNESCO-Weltkulturerbe Val d’Orcia und bietet mit kulinarischen Stationen ein Erlebnis für alle Sinne.
Ferrovia dei Parchi, Abruzzen - Foto: Regione Abruzzo
AUF DEM WEG ZU SICH SELBST
Auch Italiens Pilgerrouten haben nicht nur meditativ, sondern auch kulturhistorisch viel zu bieten: So zum Beispiel der Franziskusweg, der von Florenz auf den Spuren des Heiligen Franziskus nach Assisi führt. Oder die rund 1.100 Kilometer lange Via Francigena, auf der schon seit Jahrhunderten zum Petersdom nach Rom gepilgert wird. Bis in das nördliche Friaul verläuft der Cammino celeste von der Lagune Grado bis zum Monte Lussari. Und beim Cammino dei Cappuccini, dem Pilgerweg der Kapuziner, ist man rund 400 Kilometer im Hinterland der mittelitalienischen Region Marken zwischen Fossombrone und Ascoli Piceno unterwegs.
Weitere Informationen zum Reiseland Italien: www.italia.it