Was beim Kauf eines Wohnmobils zu beachten ist
Der Bestand von Campingfahrzeugen steigt stetig: Ende August 2019 gab es in Österreich 69.533 Campingfahrzeuge, davon 30.063 Wohnmobile und 39.470 Wohnanhänger – was einem Plus von über 4% im Vergleich zum August 2018 entspricht. Am 16. Oktober öffnet in Wels die größte Campingfachmesse Österreichs, der Caravan Salon Austria, die Pforten. Für viele Campinginteressierte ist das ein Anlass, nach Neu- und Gebrauchtfahrzeugen Ausschau zu halten.
Bis Ende August 2019 wurden heuer bereits 1.529 Reisemobile (knapp 18% mehr) und 852 Wohnwagen (1% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres) neu zugelassen (Quelle: Statistik Austria). Beim Kauf von Wohnmobilen zu berücksichtigen ist auf jeden Fall die NoVA. Abhängig von Leistung, Verbrauch und Gewicht kann sie bis 32% des Kaufpreises ausmachen. Wichtig: Die NoVA muss auch bezahlt werden, wenn das Fahrzeug im Ausland gekauft wird.
Die meisten Campingfahrzeuge werden jedoch gebraucht zugelassen. "Wie auch beim Kauf eines gebrauchten Autos, sollte man sich vorab ausreichend informieren, worauf es unbedingt zu achten gilt", rät ÖCC-Präsident Tomas Mehlmauer. "In jedem Fall sollte man berücksichtigen, welche Fahrzeuge man mit seinem Führerschein lenken darf." Hat man sich für ein bestimmtes Modell entschieden, sind eine ausgiebige Probefahrt und eine Kaufüberprüfung (z.B. beim ÖAMTC) dringend anzuraten.
Der Experte weiß, worauf beim Kauf Gebrauchter zudem zu achten ist:
- Reifen: Genau checken – denn insbesondere bei Wohnwägen werden sie teils vernachlässigt. Nach fünf Jahren sollten neue Reifen her.
- Feuchtigkeit: Verfärbungen und modriger Geruch sind deutliche Hinweise. Daher Staufächer und Boden auf Lüftungslöcher prüfen.
- Öffnungen: Dichtungsgummis an Türen, Fenstern und Dachluken dürfen nicht spröde sein und müssen richtig schließen.
- Gas: Alle mit Flüssiggas betriebenen Geräte müssen gecheckt und in die Gas-Prüfbescheinigung eingetragen sein.
Wohin die Reise geht
Auch im Campingsegment gewinnt der Umweltgedanke an Bedeutung. E-Mobilität ist derzeit ein großes Thema – u.a. wurde erst kürzlich ein kompakter Campervan als e-Hybrid vorgestellt. "Auch Gas wird allmählich aus den Wohnmobilen verschwinden – stattdessen steigt man auf Strom um, in Form von Kompressor-Kühlschränken, Induktionsherdplatten und elektrischen Heizsystemen", sagt der ÖCC-Präsident.
Die Camper-Community lebt auf, wird jünger und aktiver – und die Fahrzeughersteller reagieren: So werden z.B. Modelle entwickelt, die die Mitnahme des gesamten Sportequipments (wie E-Bikes, Surfbretter etc.) komfortabel ermöglichen. Und die Camper selbst werden tendenziell jünger, auch der Spirit des "Van Life" steckt an.
Eine Umfrage der im August stattgefundenen weltgrößten Campingmesse Caravan Salon in Düsseldorf hat ergeben, dass in den kommenden fünf Jahren speziell Personen zwischen 23 und 37 Jahren Reisen mit Wohnmobilen oder Campervans planen. Der ÖCC steht sowohl Campingeinsteigern als auch -profis beim Caravan Salon in Wels mit Beratung und Services zur Seite.
Nähere Infos unter www.campingclub.at