Corps Touristique-Studie: Wie wir 2021 reisen

Strand- und Badeurlaub bleiben beliebteste Reiseart, aufgrund der Planungsunsicherheit hat sich aber der Reisezeitraum deutlich nach hinten verschoben, so das Ergebnis der Befragungen.

CTA, die Vereinigung der internationalen und nationalen Tourismusorganisationen und Vertretungen in Österreich, führt jährlich eine Studie zu den Reisetrends durch. Die Ergebnisse der aktuellen Online-Befragung, in Kooperation mit ITM Krems, brachten für 2021 keine großen Überraschungen: Neben der Verschiebung des Reisezeitraums wurde ein verstärkter Trend zu Eigenanreisen oder Buchung von Ferienwohnungen festgestellt.

Reisezeit & Motivation

Zwei weitere Trends spiegeln sich im Reisebudget oder dem Bezug von Informationsquellen wider. Gab es 2018 noch zwei relevante Peaks im Juni oder Juli/August, verlagern sich die Hauptbuchungszeiten aufgrund der Planungsunsicherheit im 1. Quartal auf den Spätsommer. Laut Studie stellen Juli und August die stärksten Reisezeiten dar, es wird mit Zuwächsen von jeweils rund 10% gerechnet.

Hinsichtlich der Motivation für Urlaubsreisen – wichtigsten Nennungen bleiben Erholung & Entspannung, Stressabbau und dem Alltag entfliehen – sowie der genannten Wunschdestinationen, ergaben sich im Vergleich zu den Vorjahren keine Verschiebungen. Italien, Kroatien, Deutschland, Griechenland und Spanien bleiben somit die beliebtesten Reiseziele.

Während knapp 60% der Befragten einen Strandurlaub planen, sind auch Städtereisen mit 40% gefragt wie eh und je. Bei der Wahl des Transportmittels liegt die Anreise mit eigenem PKW mit 72,3% (+8% im Vergleich zu 2018) vorne, was sicherlich der Präferenz an Inlandsreisen geschuldet ist. Fliegen bleibt aufgrund der Erreichbarkeit zu den Mittelmeerzielgebieten auf Platz 2 (58%), die Bahnanreise konnte im genannten Vergleichszeitraum um 5% zulegen (26%). Wie in den Studien zuvor, liegt die Nachfrage an Sauberkeit & Hygiene oder Sicherheit besonders im Vordergrund.

Zur Frage „warum 2021 keine Urlaubsreise unternommen wird“ gaben die Befragten an, dass entweder kein Interesse bestünde oder kein Budget vorhanden sei. Im Gegensatz zu 2018 liegt das Argument des Desinteresses erstmals an erster Stelle, was sich vermutlich auf Corona begründet. Immerhin äußerten 61,8% aller Teilnehmer, dass sie aufgrund der Pandemie Bedenken zu Reisen haben.

Individualität statt Masse

Individualreisen gewinnen der Studie zufolge stark an Bedeutung (48,1%), während Pauschalreisen mit 15,3% in 2021 einen leichten Rückgang verzeichnen (-9% im Vgl. zu 2018). Dabei wird sehr stark auf Empfehlungen von Freunden und der Familie vertraut (25%), Reisefreudige informieren sich verstärkt auf Reiseportalen und Internetseiten von Reiseanbietern; erstmals verzeichnen jedoch die Ländervertretungen eine verstärkte Nachfrage auf ihren Portalen - auch, weil immer noch hoher Informationsbedarf zu aktuellen Reise- und Sicherheitshinweisen der Urlaubsdestinationen herrsche, so die Studie.

Kurzfristig und flexibel

Aus der Studie geht sehr besonders hervor, wie stark sich Corona auf den Buchungszeitpunkt auswirkt. Der Trend zu Kurzfristbuchungen, also max. ein Monat vor Urlaubsantritt, liegt mittlerweile bei 52,3% für 1- bis 3-tägige Reisen und bei 17,5% für längere Urlaube ab vier Übernachtungen. Umfassende Storno- und Rücktrittsmöglichkeiten sind den Österreichern besonders wichtig bei der Urlaubsbuchung. Rund 50% der Befragten möchten nur buchen, wenn ihnen gewährleistet wird, ihr Geld im Falle eines Stornos zurückbekommen (40%).

Sicherheit wichtig

Es besteht nach wie vor ein hoher Informationsbedarf zu aktuellen Reise- und Sicherheitshinweisen, das Ergreifen von Corona-Maßnahmen in den Ländern wird vorausgesetzt. Reisende sind gleichzeitig bereit, sich strikt an Vorgaben des Reiselandes zu halten. 20% der Befragten gaben an, heuer lieber nur in Österreich zu Urlauben, 17% wiederum machen sich im Vorfeld der Planung keinerlei Sorgen wegen der Pandemie. 16% der Befragten befürchten, sich während des Urlaubs zu infizieren. Das Vorhandensein einer Impfung bzw. eines wirksamen Medikaments würde für viele am ehesten die Basis zur Rückkehr zum gewohnten Reiseverhalten bedeuten.

„Mehr als 40% der Studienteilnehmer legen große Hoffnung in die Impfung, um wieder zu ihrem gewohnten Reiseverhalten zurückzukehren. 32% gaben an, dass sobald die Reisewarnungen und Impfmöglichkeiten gegeben sind, sofort wieder eine Reise zu planen“, fasst CTA-Präsidentin Yvette Polasek zusammen. (red)