Mit Camper und Fahrrad unterwegs in Österreich

"In jedem Fall sollte man auf die korrekte Montage und das erlaubte Gewicht achten", rät Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC). "Besonders mit E-Bikes kommt man schnell an die Belastungs- und Beladungsgrenze der Trägersysteme." Fahrradträger können bei Campern auf der Anhängerdeichsel, am Heck oder auch am Dach des Fahrzeugs montiert werden. Der Experte liefert einen Überblick, worauf es dabei zu achten gilt:

Deichselträger

Diese Trägersysteme werden auf der Anhängerdeichsel montiert und können in der Regel zwei bis drei Fahrräder transportieren. "Die Verladung der Fahrräder ist einfach und der Mehrverbrauch an Kraftstoff hält sich in Grenzen", weiß Mehlmauer. Nachteil ist, dass das Öffnen der Bugklappe bzw. die Zugänglichkeit erschwert ist. "Um die zulässige maximale Stützlast durch das zusätzliche Gewicht nicht zu überschreiten, muss unbedingt mit Hilfe einer Stützlastwaage kontrolliert werden", rät der ÖCC-Experte. "Außerdem ist beim Rangieren darauf zu achten, dass beim starken Einknicken des Gespannes die Fahrräder oder das Fahrzeug nicht beschädigt werden." *

Heckträger

Diese Trägersysteme werden mittels spezieller Halterungen am Wohnmobil oder Anhängerheck befestigt oder auch auf der Anhängerkupplung montiert. Durch das zusätzliche Gewicht am Fahrzeugheck kann der Wohnwagen jedoch zum Pendeln neigen. Auch hier sollte eine Überprüfung der Stützlast erfolgen, damit das Fahrverhalten nicht negativ beeinflusst wird. Die zusätzliche und dauerhafte Belastung der Wohnwagenrückwand kann unter Umständen auch undichte Stellen hervorrufen. Bei an der Anhängerkupplung befestigten Trägern ist die zulässige Traglast zu berücksichtigen – gerade beim Transport der relativ schweren E-Bikes.

Wichtig ist, dass das Kennzeichen und die Beleuchtung des Fahrzeuges vom Heckträger nicht verdeckt werden – außer der Fahrradträger verfügt über entsprechende Beleuchtungseinrichtungen. Verdeckt ein Heckträger das hintere Kennzeichen, kann man in Österreich rote Kennzeichentafeln verwenden oder das 'normale' hintere Kennzeichen umstecken. 

Dachträger

Dachträgersysteme sind in der Regel kostengünstig und die Montage der Räder erfolgt in Längsrichtung. Vor der Montage muss man einen Blick in die Betriebsanleitung oder den Typenschein des Fahrzeugs werfen – dort sind die genauen Befestigungspunkte und die höchstzulässige Dachlast angegeben. Die Montage ist einerseits durch die Fahrzeughöhe mühsam und die Fahrräderanzahl oft durch die maximale Dachlast (50 bis 100kg) eingeschränkt.

Um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, muss der Träger fest am Dach sitzen und darf keinerlei Spiel haben. Das Fahren mit Dachlast verändert auch den Fahrzeugschwerpunkt – Fahrweise und Geschwindigkeit müssen darauf abgestimmt werden, besonders bei Seitenwind und in Kurven. Zu beachten ist außerdem, dass der Treibstoffverbrauch durch den erhöhten Luftwiderstand ansteigt.

Montage nach Anleitung, zwischendurch prüfen

Egal, für welches System man sich entscheidet – die Montage sollte immer sorgfältig und nach Anleitung der vom Hersteller angegeben Richtlinien erfolgen. Vor Beginn der Fahrt sind kleine bzw. nicht fixierte Teile, wie z. B. Klemmleuchten oder Luftpumpe, vom Rad zu lösen. "Auch während der Fahrt ist es sinnvoll, zwischendurch anzuhalten und die Ladung regelmäßig zu überprüfen", rät Mehlmauer. "Im Sinne einer sparsamen Fahrweise sollten die Träger abmontiert werden, wenn man sie länger nicht braucht."

Die schönsten Rad-Routen

Der ÖCC hat für Campingliebhaber die schönsten Radrouten in ganz Österreich herausgesucht – inklusive Campingplätze entlang der Strecke. Ob viel Ausdauer oder noch eher ungeübt – dank unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade und Längen ist für jeden die passende Route dabei, Details unter www.campingclub.at/rad-touren_in_oesterreich