Linz: Van Gogh multimedial und Insta-Stars im Museum

Neben den Vorreitern Ars Electronica Center und Lentos Kunstmuseum gilt das aktuell auch für das Schlossmuseum, das Nordico Stadtmuseum und den Kreativ-Schmelztiegel Tabakfabrik, wo mithilfe modernster Projektionstechnik das farbenprächtige Werk Vincent van Goghs in seinen Details entschlüsselt wird.

Van Gogh - Multimediale Präsentation

„Van Gogh – The Immersive Experience“ nennt sich das neu konzipierte Multimedia-Spektakel, das nach Stationen in Paris und Brüssel ab 12. November 2020 erstmals in Österreich zu sehen ist. Dabei trifft Van Goghs wegweisende Kunst an der Wiege der Moderne auf Präsentationstechnologie des 21. Jahrhunderts. Die ikonischen Bildwelten des Meisters („Der Sämann“, „Sternennacht“, „Zwölf Sonnenblumen in einer Vase“) werden mithilfe aufwändiger Lichtinstallationen und Projektionen mehrfach vergrößert und an den Wänden der Tabakfabrik zum Leben erweckt.

Instagram-Stars im Museum

In den Mauern des Schlossmuseums widmet sich die Ausstellung „Friends and Friends of Friends“ jener Gegenwartskunst, die ihren Publikumserfolg nicht in Museen und Galerien, sondern auf Plattformen wie Instagram einfährt. Zur Debatte stehen Gemälde und Skulpturen junger Künstlerinnen und Künstler, allesamt Digital Natives, die sich in Online-Netzwerken organisieren und an Vorläufer wie Andy Warhol oder Cindy Sherman anknüpfen. Das Schlossmuseum fragt nach, ob die neuen Ausspielwege den Kunstbetrieb verändern und welche Beziehungen sich zwischen Künstlern, Museen und dem Publikum daraus ergeben.

Schmiererei oder Kunst?

Keine Stadt in Österreich misst der Graffiti-Kunst eine größere Bedeutung bei als Linz. Das beweist Europas größte Outdoor-Galerie „Mural Harbor“ im Linzer Hafengelände mit Artefakten nationaler und internationaler Artists. Bis in die 1980er Jahre reicht die Linzer Geschichte der gesprayten Kunst zurück. Die Schau „Graffiti & Bananas“ im Nordico Stadtmuseum beleuchtet sie in ihren vielfältigen Kontexten.

Fotorealismus und Glimmerbilder

Gleich zwei Ausstellungen des Lentos Kunstmuseum locken an kalten Tagen in den architektonisch einprägsame Bau an der Donaulände: Nach 2006 wird erstmals wieder dem Schweizer Fotorealisten Franz Gertsch eine eigene Ausstellung in Österreich gewidmet. Die Werke seines internationalen Durchbruchs in den 1970er-Jahren werden den „Glimmerbildern“ eines seiner Lieblingsprotagonisten, des Künstlers und Performers Luciano Castelli gegenübergestellt.

Zudem widmet das Ausstellungshaus der 2019 verstorbenen Wienerin Linda Bilda eine Retrospektive. Ob Comic, Malerei oder Manifest, Linda Bilda wollte mit ihrer Kunst nicht mehr und nicht weniger als Veränderung herbeirufen.

Künstlerische Positionen

Künstlerische Positionen an der Schnittstelle von Robotik, Kinetik, Maschinenkunst, aber auch Licht und Performance präsentiert die neue Ausstellungsreihe „EX MACHINA Kunst & Maschine“ im OÖ Kulturquartier.

Zum Auftakt führt ein Roboter die Besucher zu zwei Installationen: Clemens Fürtlers Skulptur „Turm zu Babel (Bildmaschine 08)“ ist ein Konstrukt aus Modelleisenbahnteilen und Modellhäusern, ausgestattet mit Lichtfahrzeugen und projiziert Bilder an die umliegenden Wände.

Peter William Holdens „Concentricity, choreographic installation“ reproduziert das Schauspiel auf dem Wasser tanzender Regentropfen mit technischen Mitteln und integriert den Klang der Tropfen in ein rhythmisches Spiel aus Bewegung und Sound.

Advent am Dom

Bleibt zwischen den Museumsbesuchen Zeit für einen Spaziergang durch die Linzer City, lohnt sich ab 21. November der Besuch eines der drei Linzer Christkindlmärkte. Neben den zwei großen Märkten am Hauptplatz und im Volksgarten begeistert ein neuer, berieselungsfreier „Advent am Dom“ ab 27. November. Vor der Kulisse des Mariendoms erwarten regionale Kulinarik, hochwertiges Kunsthandwerk, spirituelle Angebote und das „Karussell der Fundgegenstände“ auf Flaneure aller Generationen.

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