Ausflugstipps zu den nachhaltigsten Plätzen Österreichs
Niederösterreich: Zeitreisen, Wildtiere und Naturidylle
Wer zurück in das vierte Jahrhundert reisen und in das Leben in der Antike eintauchen möchte, der ist in der Römerstadt Carnuntum richtig. Geschichtswanderer entdecken hier ein wiederaufgebautes römisches Stadtviertel – Highlights sind das Amphitheater und das Heidentor, Österreichs bekanntestes römisches Baudenkmal. Auf den Spuren des römischen Militärs kann man sich im Museum mit archäologischen Schätzen und der aktuellen Ausstellung „Der Adler Roms“ begeben. Ein Ausflug in die Welt der Römer im Bezirk Bruck an der Leitha ist ohne Umsteigen von Wien Mitte mit dem Zug möglich.
Erholung vom Alltagstrubel findet man im Naturpark Sparbach. Auf einer Fläche von 360 Hektar kann seelenruhig durch den ältesten Naturpark Österreichs spaziert werden, aber vielleicht trifft man auch auf eines der rund 100 freilaufenden Wildschweine. Besondere Plätze im Naturpark sind die Ruine Johannstein, das Köhlerhaus mit Ausblick auf den südlichen Wienerwald und der Triumphbogen auf der Dianawiese. Durch den großen Abenteuerspielplatz und das Kleintiergehege mit Eseln, Ziegen und Schafen ist der Park in Hinterbrühl bei Mödling auch für Familien ein beliebtes Ausflugsziel im Grünen.
Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust. Auf 180 Kilometern lassen sich entlang des Welterbesteigs Wachau idyllische Naturlandschaften zu Fuß erkunden. Die Weitwanderroute führt auf 14 Etappen, je nach bevorzugtem Schwierigkeitsgrad und Länge, von Krems nach Melk durch die malerische Wachau. Abhängig von der gewählten Route liegen kulturelle Sehenswürdigkeiten wie das Stift Göttweig, das Stift Melk oder die Burgruinen Dürnstein und Aggstein am Weg. Wer eine organisierte Wanderreise mit Wegbegleitung bevorzugt, kann bei einem Umweltzeichen-Reiseveranstalter eine geführte Tour buchen.
Steiermark: Ungezähmte Naturabenteuer
Bad Aussee hat mehr zu bieten als den geografischen Mittelpunkt Österreichs, wie zum Beispiel ursprüngliche Naturschätze. Im ältesten Alpengarten in der Steiermark ist die Vielfalt von über 2.000 verschiedenen Alpenpflanzen und Stauden zu bewundern. Mitten im Kurort – und somit ein idealer Startpunkt für Ausflüge im Ausseerland – befindet sich das Boutique-Hotel Haus AnnaPlochl: Die zweistöckige Villa aus dem 19. Jahrhundert verzaubert mit einem liebevoll zubereiteten, regionalen Frühstück, das man im hauseigenen Salon, im Salettl oder im Garten entspannt genießt. Zwischen Tradition und Moderne kann man hier nachhaltig und mit „grünem“ Gewissen übernachten.
Nicht weit entfernt und für Sportliche vom Hotel aus mit dem Rad erreichbar liegt das „Steirische Meer“: Der Grundlsee, der größte See der Steiermark, sorgt für nasse Abkühlung vor der Kulisse des Bergmassivs des Toten Gebirges. Nicht nur ein Sprung ins kühle Nass, sondern auch Rudern, Fischen oder Segeln ist möglich.
Ein Abenteuer in ungezähmter Natur verspricht auch ein Ausflug in den Nationalpark Gesäuse. Im Bereich der Ennstaler Alpen erstreckt sich eine eindrucksvolle Landschaft mit wild bewachsenen Wäldern, ungebändigtem Wasser und steilen Felsen. Der Nationalpark beherbergt zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die nur in diesem Gebiet zu finden sind – die sogenannten Endemiten wie die Zierliche Federnelke oder der Nordostalpen-Blindkäfer. Entlang der Themenwege „Wilder John“, „Lettmair Au“ oder „Leierweg“ kann man auf Tuchfühlung mit der besonderen Artenvielfalt gehen. Wer dem Alltag entfliehen und sich alleine in den Nationalpark Gesäuse zu einer Wanderung aufmacht, wird stundenlang auf keine Menschenseele treffen. Für eine Übernachtung mitten im Nationalpark bietet sich der Campingplatz Forstgarten oder die Mödlinger Hütte an. Eine bequemere Unterkunft findet man bei den umliegenden Gastgeberinnen und Gastgebern wie dem Hotel Spirodom und den Privatzimmern Gassner in Admont, dem Naturhotel Schloss Kassegg in St. Gallen oder bei Urlaub am Bauernhof der Familie Winter in Lainbach, die alle auf einen nachhaltigen Aufenthalt achten.
Oberösterreich: Auf den Spuren der Donau und des nachhaltigen Lebens
Ein Naturwunder im Oberen Donautal bei Haibach ist die Schlögener Schlinge. Die Donau zieht hier zwei Kehren, um sich ihren Weg durch das Böhmische Massiv zu bahnen. Dem Verlauf der beeindruckenden Schlinge kann man ideal mit dem Rad folgen. Im Flusstal führt der Donau-Radweg entlang des Naturschauspiels. Die beste Aussicht auf die Schlögener Schlinge hat man von oben: Nach einer etwa 30-minütigen Wanderung kann vom „Schlögener Blick“ aus die einzigartige Landschaft auf sich wirken lassen. Mit regionalen Schmankerl im nahegelegenen Wesenufer Hotel & Seminarkultur an der Donau in Waldkirchen am Wesen lässt sich die Radtour oder Wanderung genussvoll ausklingen. Das romantische Schlossrestaurant des Hotels serviert saisonale Speisen auf der weitläufigen Donau-Terrasse – fantastischer Ausblick inklusive.
Auch die oberösterreichische Landeshauptstadt ist einen Besuch wert. Auf einer authentischen Nachhaltigkeitsreise durch Linz stellt der Tourismusverband lokale Projekte vor, die zu einem umweltfreundlichen Lebensstil inspirieren: von Upcycling bis Sustainable Fashion, vom Foodsharing bis zu einem Treffen mit dem letzten Donaufischer. Über den Umweltzeichen-Reiseveranstalter OÖ Touristik kann man ein dreitägiges Package inklusive Übernachtung buchen.
Burgenland: Sonnige Urlaubsmomente im Seewinkel
Auf der burgenländischen Sonnenseite Österreichs liegt der Nationalpark Neusiedler See–Seewinkel – ein Mekka der Naturgenießer. Das Landschaftsjuwel mit dem Steppensee samt Schilfgürtel, Wiesen und Salzlacken kann man im Alleingang oder in geführten Touren erkunden. Auf den ausgedehnten Routen ist man entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Da das Naturschutzgebiet ein Lebensraum für viele Tiere ist, lassen sich im Frühsommer zum Beispiel Reiher, Löffler, Kolbenenten oder Libellen erblicken.
Ausflüge in den Nationalpark können mit einem Genusserlebnis im Hotel Vila Vita Pannonia kombiniert werden. Das in Pamhagen – mitten im Seewinkel – gelegene Hotel setzt nicht nur bei den Speisen auf Regionales: Die Vila Vita Csarda, eine charmante Scheune mit Restaurant, sorgt mit handgedecktem Schilfdach und Panoramaterrasse im blühenden Lavendelgarten für die ersehnte Urlaubsstimmung. Das Hotel ist aufgrund der Lage auch ein geeigneter Ausgangspunkt für jene, die sich zum Entdecken des Nationalparks ein paar Tage Zeit nehmen: Die Bungalows im Weinlauben- oder Schilfdorf sowie die Residenzen am See lassen mediterranes Flair aufkommen und bieten umweltfreundliche Übernachtungs-Möglichkeiten.
Salzburg: Unberührte Natur soweit das Auge reicht
Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker kommen bei einem Aktivurlaub in der Region Saalfelden Leogang im Salzburger Land voll auf ihre Kosten. Ein ausgedehntes Wanderwegenetz führt mitten durch die Leoganger Steinberge und die sanften Grasberge. Biker, die den Adrenalinkick suchen, erproben ihr Können im Bikepark Leogang: Nicht umsonst ist Leogang mit seinen 70 Kilometer langen Bike-Routen in ganz Europa als Österreichs größte Bikeregion bekannt. Sommer-Bergbahnen bringen Naturgenießer zu den Einstiegen der Radrouten und auf die Gipfel, von denen man einen atemberaubenden Ausblick hat.
Wer ein Wochenende in der abwechslungsreichen Region verbringen möchte, kann in einem umweltfreundlichen Hotel einchecken: Zum Beispiel im Puradies mit einem großen Naturbadeteich und eigener Saunawelt, im Holzhotel Forsthofalm mit Rooftop-Pool und Blick auf die Berge, im Hotel Der Löwe Lebe Frei mit Spa am Dach, im Salzburger Hof mit Infinity Sky-Pool oder im Biohotel Rupertus mit liebevoll gestaltetem Bio-Garten als Ruheoase zwischen Wiesen und Wäldern. Alle Hotels stärken ihre Gäste mit kulinarischen Spezialitäten aus der Region.
Wiener Kulturgenuss – modern, technisch, geschichtlich und grün
Wem der Sinn nach Kunstgenuss steht, der kann sich in den nachhaltigen Kulturinstitutionen Wiens inspirieren lassen. Das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Kunst Haus Wien in Wien-Landstraße zeigt Werke des visionären Künstlers und in Sonderausstellungen zeitgenössische Kunst mit Fokus auf Fotografie. Im Sinne der zukunftsweisenden Ideen Hundertwassers zu Ökologie ist es das erste „grüne Museum“ in Österreich und schafft eine Plattform für Kunstschaffende, die sich kritisch mit aktueller Fragen der Zeit wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit auseinandersetzen.
Technikaffine kommen an einem Besuch im Technischen Museum Wien nicht vorbei. Historische Objekte und neue Technologien werden in Hinblick auf ihre gesellschaftlichen Auswirkungen betrachtet. In der neuen Erlebnisausstellung „miniXplore“ für Kinder von drei bis 8 Jahren steht spielerisches Erforschen und Heranführen an MINT-Themen am Programm. Die Ausstellung „Künstliche Intelligenz?“ beleuchtet den Einzug der Digitalisierung in das private Leben und die digitale Zukunft.
Im Museum für Angewandte Kunst veranschaulicht die Ausstellung „Climate Care“ anhand von vielfältigen Kunst-, Design- und Architekturprojekten, wie Kreative eine ökologisch und sozial zukunftsfähige Klima-Moderne mitgestalten können. Inspiriert von der Vision einer nachhaltigen Zukunft des Planeten, kann man seine Gedanken schweifen lassen. Nicht nur Bücherfans kommen bei der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek von über elf Millionen Büchern ins Staunen. Der barocke Prunksaal in der Hofburg ist einer der schönsten Bibliothekssäle der Welt. Wertvolle Bestände werden auch im Literatur-, Papyrus-, Globen- und Esperantomuseum sowie im Haus der Geschichte Österreich ausgestellt, die sich an vier unterschiedlichen Standorten befinden: Es wartet eine beeindruckende Entdeckungsreise in die Vergangenheit.
Geheimtipp: Bei einer geführten Tour mit den Austria Guides For Future® lernt man die Kulturmetropole Wien von seiner grünen Seite kennen. Auf Spaziergängen abseits der Massen werden kreative Projekte erkundet, mit denen die Stadt dem Klimawandel entgegenwirkt: begrünte Fassaden, kühle Grätzl-Oasen, Solardächer auf historischen Gebäuden oder ausdrucksstarke Street-Art-Wände.
Weitere grüne Ausflugsziele in den Bundesländern sind unter www.umweltzeichen.at/gruenerurlaub zu finden.