literatur.tage.steyr von 18. bis 20. Mai
Der Eintritt ist auch in diesem Jahr frei. „Zwischen Innen und Außen, zwischen Privatem und Öffentlichem – die Stadt Steyr mit ihren zahlreichen Arkaden und Arkadenhöfen war immer auch ein Ort des intensiven Austauschs und der verbindenden Begegnung“, so Initiatorin und Kuratorin Karin Fleischanderl. „Besonders freut es mich daher, dass einige der in diesem Jahr im Rahmen der literatur.tage.steyr präsentierten Texte dazu einladen, Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen erfahrbar zu machen.“
Anna Mitgutsch
Die oberösterreichische Schriftstellerin Anna Mitgutsch erzählt im Rahmen der Eröffnung von einem schwierigen Vater-Tochter-Verhältnis: Sie liest aus ihrem vielgelobten Werk „Die Annäherung“, einem berührenden Generationenroman über das Schweigen und das Verdrängen von Erinnerung. (Freitag, 18. Mai, 19.00 Uhr, Rathaus, Innenhof, Stadtplatz 27) Im Anschluss sind die literatur.tage.steyr erstmals im Museum Arbeitswelt zu Gast: Neben den Arkadenhöfen ist das Museum am Steyr-Fluss mit seiner gründerzeitlicher Industriearchitektur ein weiterer bedeutender Zeitzeuge der Stadtgeschichte.
Zur großen Slamshow laden dort die Sprachinstallateure und Spoken-Word-Experten Sarah-Anna Fernbach, Markus Köhle und Klaus Lederwasch. (Freitag, 18. Mai, 21.30 Uhr, Museum Arbeitswelt, Wehrgrabengasse 7)
Laura Freudenthaler
Am Samstag öffnet das Café-Restaurant Rahofer auch in diesem Jahr seinen Arkadeninnenhof, der zu einem der schönsten Renaissancehöfe der Stadt zählt, für die Literatur. Moderiert wird der Nachmittag von Wolfgang Popp (ORF Ö1). Laura Freudenthaler wurde soeben für mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2018 ausgezeichnet: Sie erzählt in ihrem stillen wie konzentrierten Debütroman „Die Königin schweigt“ von einer alten Frau, die auf ihr von Verlusten bestimmtes Leben zurückblickt, und verwebt dabei feinsinnig Vergangenheit und Gegenwart zu einem eindringlichen Porträt einer Generation. (Samstag, 19. Mai, 15.00 Uhr, Café-Restaurant Rahofer, Stadtplatz 9)
Robert Prosser
Robert Prosser begibt sich in seinem Roman „Phantome“ in die jüngere Vergangenheit: Er konfrontiert seine Leser mit dem Jugoslawienkrieg und dessen drastischen Verbrechen, die bis heute nicht aufgearbeitet sind und weit in die Lebenswelt der Kinder der Geflüchteten nachwirken. (Samstag, 19. Mai, 16.00 Uhr, Café-Restaurant Rahofer, Stadtplatz 9) Angelika Reitzer ist in ihrem sprachlich präzisen Roman „Obwohl es kalt ist draußen“ der Gegenwart auf der Spur, mit ihren Bedrohungen im Privaten wie im Politischen: Mit virtuoser Diskretheit beschreibt sie eindringlich die große Liebe eines gewöhnlichen Paares, aber auch die Lust, diese immer wieder aufs Spiel zu setzen. (statt Lydia Mischkulnig – Samstag, 19. Mai, 17.00 Uhr, Café-Restaurant Rahofer, Stadtplatz 9)
Bora Ćosić
wirft in seiner Chronik „Konsul in Belgrad“ einen melancholisch-ironischen Blick auf ein halbes Jahrhundert südosteuropäischer Geschichte. Mit der abgeklärten Distanz eines Fremden berichtet er von der Kindheit in den 1930er Jahren bis weiter in die 1990er Jahre, als er, angewidert vom Nationalismus seiner Landsleute, Belgrad verlässt. (Samstag, 19. Mai, 18.00 Uhr, Café-Restaurant Rahofer, Stadtplatz 9)
Anna Ennsthaler
Im barocken Bürgerhaus der Buchhandlung Ennsthaler am Stadtplatz findet auch in diesem Jahr der zweite Tag seinen Abschluss: In ihrem feinsinnig versponnenen Roman „Weshalb die Herren Seesterne tragen“ eröffnet Anna Weidenholzer eine Reise zur Erforschung des Glücks ebenso wie des leisen, schleichenden Unglücks. (Samstag, 19. Mai, 18.00 Uhr, Buchhandlung Ennsthaler, Stadtplatz 26)
Ernst Molden
Die Matinee am Sonntag lädt in diesem Jahr ins Museum Arbeitswelt, wo Ernst Molden Lieder aus seinem irrlichternden, süffig und schweren, selbst in den ruhigsten Momenten aufwühlenden Album „YEAH“ zum Besten geben wird. (Sonntag, 20. Mai, 11.00 Uhr, Museum Arbeitswelt, Wehrgrabengasse 7)
Programm und Infos unter www.steyrer-literaturtage.at