Straßengebühren in Europa – was gilt wo?

Nachbarland Ungarn

In Ungarn gibt es für die Benutzung der Autobahn ein elektronisches Vignettensystem. Beim Kauf wird das Fahrzeugkennzeichen elektronisch erfasst und gespeichert. Die Kontrolle erfolgt über einen Kennzeichenabgleich. Mit Beginn des neuen Jahres haben sich einige Änderungen ergeben. So wurden beispielsweise neue Vignettenkategorien eingeführt. Die Kategorie D1 gilt nur mehr für Kraftfahrzeuge bis 3,5t mit maximal sieben Sitzplätzen. Fahrzeuge mit mehr Sitzplätzen, Kleintransporter und Wohnmobile bis 3,5t gehören nun der Kategorie D2 an.

Von der ebenfalls neu eingeführten "Regionsvignette" werden insbesondere an der Grenze zu Ungarn lebende Österreicher profitieren. Diese gilt ausschließlich für eine bestimmte, wählbare Region und kostet für ein Jahr 5.000 HUF (ca. 15 EUR). „Beim Aufnehmen des Fahrzeugkennzeichens an der Verkaufsstelle passieren gerade in Ungarn jedoch immer wieder Fehler. Um eine Strafverfügung zu vermeiden, sollte daher unbedingt die Richtigkeit der Daten überprüft werden, bevor man diese mit seiner Unterschrift auf dem Beleg bestätigt", rät die ÖAMTC-Touristikerin. Sobald man signiert hat, fallen für jede Änderung Gebühren an. Ebenso sollte dieser Beleg nach Ablauf der Gültigkeit noch ein Jahr aufbewahrt werden.

Auf exakte Gültigkeitsdauer achten

Vignetten sind in Slowenien und der Schweiz für Pkw und Motorräder vorgeschrieben. In Tschechien, Bulgarien, Rumänien und der Slowakei müssen nur Pkws eine Vignette kleben, Motorräder sind davon ausgenommen. Unterschiede gibt es bei der Länge der Gültigkeit. Während die Wochenvignette in Tschechien und in der Slowakei an zehn aufeinander folgenden Tagen gültig ist, hat sie in Slowenien, Bulgarien und Rumänien an exakt sieben Tagen Gültigkeit. Wer also von Samstag bis Samstag nach Slowenien reist, muss bereits zwei 7-Tages-Vignetten zu je 15 EUR (alternativ: Monatsvignette für 30 EUR) kaufen. Die ÖAMTC-Expertin gibt zu bedenken: „In Slowenien darf nur die 7-Tages-Vignette vorgelocht werden. Bei Monats- und Jahresvignetten hingegen muss das Datum der Lochung mit dem Verkaufsdatum übereinstimmen."

In der Slowakei und in Tschechien kann der Beginn der Gültigkeit von Monats- und 10-Tages-Vignetten frei gewählt werden. Tipp zum Vignettenkauf: „Generell empfiehlt es sich, Rechnungen für Vignetten während der Reise mitzuführen, denn teilweise fordert die Polizei sie bei einer Kontrolle ein", sagt Tauer.

Streckenbezogene Maut und City Maut

In vielen europäischen Ländern, darunter Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal, Serbien, Spanien und Türkei, bestimmt die zurückgelegte Strecke die Höhe der jeweiligen Straßenbenutzungsgebühr. Für die Bezahlung sind fixe Mautstellen eingerichtet, die häufig Kredit- und Bankomatkarten akzeptieren. „Dennoch lohnt es sich, ausreichend Kleingeld in der jeweiligen Landeswährung dabei zu haben, falls die Kartenzahlung nicht möglich ist", empfiehlt die ÖAMTC-Expertin. Einige Innenstädte, beispielsweise London, erheben eine sogenannte City Maut. Hier ist meist keine direkte Zahlung in bar oder mit Kreditkarte möglich. Stattdessen ist eine vorherige Registrierung im Internet, per SMS, Telefon oder Post (mittels Formular) nötig.

Weiterer Service

Der ÖAMTC-Routenplaner berechnet neben Strecke und Fahrzeit auch anfallende Mautkosten und Sondergebühren für Tunnels und Brücken. Über www.oeamtc.at/routenplaner bekommt man sämtliche Infos schnell und bequem von zu Hause aus. Nähere Informationen wie Preise und die Verkaufsstellen der jeweiligen Vignetten sind in der ÖAMTC Länder-Info unter www.oeamtc.at/laenderinfo zu finden.